Viele Stücke der früheren Unterhaltungsmusik sind längst
zu Klassikern geworden. Bachs Goldberg-Variationen, Telemanns
Tafelmusiken oder Mozarts Serenaden waren nicht fürs Konzert
gedacht, sondern zur Unterhaltung des Publikums. Bis zur Mitte
des 19. Jahrhunderts waren Opern- und Musiktheaterveranstaltungen
vor allem große Feste, bei denen man sich traf, amüsierte
und natürlich aß und trank. Das Stück vorn auf
der Bühne war ein Teil des Ganzen - wie der festlich geschmückte
Saal und die pompöse Abendkleidung.
Ähnlich soll es im Caféhaus sein: statt Räuspern
und Pausenhusten lieber zwischendurch ein paar Worte zur Nachbarin,
für die trockene Kehle einen Drink, und Tanzen ist natürlich
auch nicht verboten. Der Besuch ist gelungen, wenn man sich in
der Publikumsgesellschaft wohlfühlt.